Wer möchte schon Tag für Tag einem Job nachgehen, der ihm selbst in der Sinnlosigkeit seines Tätigkeitsprofil völlig offenbar ist? Wenn Maschinen uns schon die Arbeit abnehmen, warum in aller Welt sollen wir dann noch 40 Stunden pro Woche „im Schweiß der Nasen“ schuften?
Könnten wir unsere Zeit nicht weit wichtigeren Praktiken zudenken, wie zum Beispiel derjenigen selbst zu denken? Gibt es wirklich Jobs, die keiner braucht? Kann es in bestimmten Situationen unethisch sein, zu arbeiten? Schließlich ist unsere Zeit nicht unsere wichtigste Ressource, sondern die Möglichkeitsbedingung von allem, was wir haben, tun und sind.
Bullshit-Jobs
Worin besteht eigentlich der Sinn von Arbeit, wenn Arbeit denn überhaupt sinnvoll sein soll oder muss, um auch nur erträglich zu sein? Ähnlichen Fragen geht der amerikanische Anthropologe David Graeber in seinem, kürzlich in deutscher Übersetzung erschienen Buch mit dem sprechenden Titel Bullshit-Jobs.
Vom wahren Sinn der Arbeit nach. Die österreichische Zeitung Der Standard hat in einem kurzen Interview Fragen an den Autor gestellt, deren Beantwortung eine Einführung in seine Gedanken liefert, die gewiss keine Zeitverschwendung darstellt.
Zum Buch:
David Graeber, Bullshit-Jobs. Vom wahren Sinn der Arbeit, Klett-Cotta: Stuttgart 2019.
Das Interview:
https://derstandard.at/2000092808241/David-Graeber-Ein-Drittel-unserer-Jobs-ist-sinnlos